Staumauer ohne See

Mitten im idyllischen Val Forno, wo das Oberengadin ins wilde Bergell übergeht, steht eine Mauer: allein, monumental, scheinbar ohne Zweck. Kein See schmiegt sich an ihren Fuss, keine Stromgewinnung weit und breit. Die Hochwasser-Rückhaltemauer Orden ist eine elegante Betonkurve auf grünem Weideland. Aber sie ist kein Relikt, sondern ein stiller Wächter. Denn wenn in der Schlucht die Orlegna tobt, hält sie zurück, was zerstören könnte. Bisher musste sie selten eingreifen – doch mit dem Klimawandel könnte ihr Moment noch kommen. Wer sie besucht, erlebt das eigenartige Gefühl, vor einem Bauwerk zu stehen, das auf seinen Einsatz wartet – mitten in unberührter Natur. Und wer genau hinsieht, entdeckt ein kleines Farbwunder: die leuchtenden Stahlstelen von Gottfried Honegger auf der Krone der Staumauer.


︎ Rückhaltemauer Orden, Maloja
Gemeinde: Bregaglia
︎︎︎ Bregaglia Engadin Turismo
Koordinaten: 2 773 400 / 1 140 340
Höhe: 1788 m.ü.M.

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Spaziergang

Beste Zeit: Frühling bis Herbst

1 Stunde
3,8 km, + 130 m, - 130 m
Start: Postautohaltestelle «Maloja, Cad’Maté»
Ende: Bushaltestelle «Maloja, Posta»


︎︎︎ Karte

Wie komme ich hin?
Von der Haltestelle «Maloja, Cad’Maté» folgen wir zuerst 200 Meter der Passstrasse in Richtung Bergell bis der Wanderweg links abbiegt. Bei der ersten Kreuzung mit einer kleinen Fahrstrasse bleiben wir auf dem Weg. Erst bei der zweiten Kreuzung mit einer Fahrstrasse biegen wir rechts ab und kommen zu einem Parkplatz, den wir links haltend queren. Nach der Villa Baldini («La Motta») biegen wir rechts ab und kommen zur Rückhaltemauer.
Von hier aus sehen wir schon unser nächstes Ziel, das legendäre und linke ︎︎︎ Bildungs- und Ferienzentrum Salecina. Um es zu erreichen, folgen wir dem Wanderweg, der am rechten Rand der Schwemmebene angelegt ist. Vor dem Salecina steht eine farbige Betonsäule, die zum Kunstwerk auf der Rückhaltemauer gehört. Um zurück nach Maloja zu kommen, nehmen wir den Wanderweg, der zwischen den zwei Haupthäusern des Salecina beginnt. Zurück auf der Passstrasse wandern wir noch rechts bis zur «Posta», wo neben dem Postauto auch regional Busse fahren.